Was macht uns schön?

Vier Wörter, eine Frage und keine Antwort. Denn von Kultur zu Kultur, von Gesellschaft zu Gesellschaft, von Mensch zu Mensch, von Empfindung zu Empfindung unterscheiden sich die Antworten – so abstrakt, so wenig greifbar ist das Thema.

Fakt ist, Schönheit ist etwas Individuelles, es ist aber auch etwas Intimes. Insbesondere, wenn man ungeschminkt ist, fühlen viele Frauen (mich eingeschlossen) sich unsicher. Kosmetische Produkte dienen wiederum, sich zu pflegen, sich herzurichten und sich selbst eine gewisse Wertschätzung entgegen zu bringen. Und das wiederum kann man – und vielleicht sollte man es auch – zelebrieren. Denn Pflege- und Kosmetikprodukte können viel mehr sein, als alltägliche Dinge. Es ist ein Geschenk an uns selbst und das gibt ihnen ihre Berechtigung.

Die ungeschminkte Wahrheit

Doch gerade wenn man ungeschminkt ist, kommt die natürliche, vielleicht auch die wahre Schönheit eines Menschen zum Vorschein. Denn bei all den Produkten, die die Kosmetikbranche herstellt, bei all den kleinen und großen Geschenken, die man somit sich selbst macht, darf darüber hinaus nicht vergessen werden: Kosmetikprodukte sollen weniger einer Maskierung dienen, als jene Elemente unseres Gesichtes betonen, die wir lieben, auf die wir stolz sind. Und das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Vielleicht ist es ein simples Konzept, was sich hinter dem Konstrukt „Schönheit“ verbirgt. So abgedroschen es auch klingen mag, stets gilt die Devise: Fühlen wir uns wohl, strahlen wir dies aus. Bemerkenswert, was sich alles auf unser Aussehen, auf unsere persönliche Schönheit, auswirkt. Ernähren wir uns falsch, straft uns die Haut ab, sind wir in Trauer, wirken unsere Haare glanzlos, haben wir wiederum Stress, werden die Nägel brüchig. Insofern ist etwas dran, wenn man den mittlerweile inflationär verwendeten Satz „Schönheit kommt von Innen“ anwendet. Entspannung, Freude und Glück – das sieht man uns an.

Sexualität und Schönheit

Die Geburt der Venus. Die begehrenswerte Göttin der Liebe war sexuell äußerst aktiv. Foto: Getty Images

Die Geburt der Venus.
Foto: Getty Images

Neulich las ich einen Artikel über den Zusammenhang von Schönheit und Sexualität. Der Focus berichtete, dass der Akt den Östrogenspiegel der Frauen anhebt, wodurch einerseits der Haarwuchs und andererseits der Collagenspiegel angehoben wird, was positive Auswirkungen auf das Bindegewebe hat. Die schönsten Frauen der Geschichte waren sexuell aktiv: Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe und der sinnlichen Begierde, hatte in der Mythologie zahlreiche Affären. Gleiches gilt für ihr römisches Pendant, Venus. Kleopatra besiegte im Bett die mächtigsten Männer ihrer Zeit, Cäsar war nur einer von ihnen. Sheherezade galt als Verführerin aus 1001 Nacht, Madame Pompedou war die Mätresse Ludwig des VIX. und Marilyn Monroe wurde eine Affäre mit John F. Kennedy nachgesagt. Es ist sogar medizinisch erwiesen, das Endorphine, also Glückshormone, das ein oder andere Wunder bewirken können. Nachhelfen kann man mit den Produkten von ovo.

Der schöne Schein

Die unsagbar schöne und offenbar auch sehr weise Sophia Loren. Foto: Getty Images

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Trotzdem: So individuell Schönheit auch sein mag, gesellschaftlich genormt ist sie trotzdem seit jeher. Was früher als schön galt, gilt heute nicht mehr und umgekehrt. Und was uns Medien und Gesellschaft als „schön“ vorgeben, daran orientieren wir uns. Ein Scheinglaube, anzunehmen, man sei komplett frei von dem Schönheitsideal unserer Zeit. Was macht uns also schön? Die Antwort liegt in den Augen des Betrachters. Doch die weise und unsagbar schönen Frau, Sophia Loren, behält Recht, wenn sie sagt: „Der Charme ist der unsichtbare Teil der Schönheit, ohne den niemand wirklich schön sein kann.“