Am 20. März – also in nur wenigen Tagen – ist Frühlingsanfang. Während Guerlain schon im Januar die aktuelle Kollektion vorgestellt hat, haben andere Luxusmarken mittlerweile ebenfalls langgezogen. Höchste Zeit also, ein paar schöne Frühlingstrends vorzustellen, die uns einen frischen Look zaubern.
Devise #1: Farbe auf die Wangen!
Auch wenn die Sonnenstrahlen uns noch keine zarte Bräune auf den Teint zaubern, kann man dank der Luxusmarken zumindest etwas Farbe ins Gesicht schummeln. Chanel setzt bei dem „Le Blush Crème“ auf kräftiges Pink. Mit den Fingern verteilt man vorsichtig die Farbe und das Rouge hält und hält und hält…Allerdings bedarf der Klassiker unter den Rouge-Sorten etwas Übung, es könnten Streifen entstehen. Zudem wirken besonders helle Hauttöne bei dem Pink schnell bemalt.
Anders verhält es sich zum Mineral Blush „Azalea in the Afternoon“ von MAC Cosmetics. Das Rosé ist besonders für solche Typen geeignet, deren Teint von einer vornehmen Blässe gezeichnet ist. Die Schimmerpartikel sorgen für einen Glow, der bei feiner Haut wundervoll wirkt, bei unreiner Haut größere Poren um die Nasenpartie jedoch optisch vergrößert. Ein Nachteil hat das hübsche Rouge von MAC: Es verliert über den Tag schnell an Farbe. Die etwas günstigere Variante ist der Magic Powder Blush „Plum Dusk“ von Rituals. Die Marke setzt auf einen sehr hübschen, sehr matten Rosen-Ton. (Auch Clinique setzt diesen Frühling auf Rose) Der Pinsel wird gleich mitgeliefert, ist allerdings etwas klein. Bei meinen strammen Wangen brauche ich ziemliche viele Pinselstriche, damit genug Rouge aufgetragen ist.
Den ersten sommerlichen Schimmer zaubert uns dieses Jahr Burberry ins Gesicht. (Gerade in Großbritannien kann man in Anbetracht des regnerischen Wetters kleine Helferlein gebrauchen.) „Light Glow Earthy Blush“ (No. 7) ist das perfekte Finish nach dem Rouge und kann auch auf Kinn, Stirn und Wangenrand aufgetragen werden. Der Pinsel ist leicht angeschrägt und – wie das gesamte Packaging bei Burberry – sehr hochwertig. Für den dunkleren Teint eignet sich übrigens die No. 4 („Warm Glow“) von Burberry.
Devise #2: Aufwach-Augen
So weit, so Rouge. Doch ein perfektes Frühlings-Make-Up bedarf etwas mehr, als nur frisch-rosige Wangen. Aufwach-Augen, strahlend und frisch – das ist die Devise #2. Und dafür sorgt in erster Linie cK one color. In starken Neon-Farben lanciert die amerikanische Marke die Frühjahskollektion – zumindest was die Verpackung betrifft. Weitaus dezenter als das Packaging und harmonierend mit grün-grau-blauen Augen, wie meine es sind, ist der Lidschatten „Beach Blonde“ (No. 600).
Die bewährte Aufdrehtechnik des Produkts habe ich bereits in Perfektion erlernt. Der schimmernde Eyeshadow hält, wie man es von cK mittlerweile gewohnt ist, lange und macht einen wachen Blick. Als Highlighter kann man den Eyeshadow noch an den Punkt zwischen Nasenrücken und Innenseite der Augen setzen. Besonders schön sieht der Lidschatten zu einem starken, schwarzen Lidstrich aus. Wimpern kräftig tuschen und man hat einen zauberhaften Augenaufschlag. Garantiert.
Etwas matter ist der Sheer Eye Shadow „Gold Pearl“ (No. 26) von Burberry. Die Farbe erinnert fast an einen Trenchcoat und deckt hervorragend. Trotz kleiner Verpackung liefert die britische Marke auch hier einen kleinen Applikator mit. Die Nuance ist so dezent, das man sie man nur erahnt.
Ein tolles Produkt, dass mich wirklich begeistert hat, ist der „Illuision d’Ombre – Long Wear Luminous Eyeshadow“ (No. 92). In einem massiven Glastöpfchen befindet sich der dunkle Farbton, pudrig schimmernd, ins lila gehend – perfekt für Smokey Eyes. Der Pinsel von Chanel ermöglicht verschiedene Variationen. Entweder man bedeckt einen Großteil des Augenlids, dafür hält man den angeschrägten Pinsel gerade, oder man zieht, indem man die schmale Seite nutzt, einen pudrigen Lidstrich. Es geht super einfach und bedarf keine Visagisten-Ausbildung. Das Ergebnis ist toll. Die Farbe ist dank die Schimmerpartikel in jedem Fall nur für den Abend gedacht. Dafür hält der Chanel-Eyeshadow die ganze Nacht ohne zu Verwischen. Ein gutes Produkt und seinen durchaus stattlichen Chanel-Preis wert.
Ebenfalls für den Abend ist der „Duo Baked Eyeshadow“ von Rituals. Die Nuance „Latte Macchiato“ ist besonders schön, steht allerdings meinen Augen gar nicht. Leider. Denn in Kombination mit einem starken Lidstrich macht der Lidschatten – trotz günstigerem Preis – einigen Luxusmarken Konkurrenz. Wie gut, dass Rituals eine große Farbpalette hat. Ein kleines Manko: Im Vergleich Chanel hält der Eyeshadow nicht die ganze Nacht.
Devise # 3: Kiss-me-Lips
Frühling bedeutet Flirten – bedeutet Küssen. Und hier sind sich die Luxusmarken einig in Sachen Farbe. Think Pink! – das ist der Tenor unter den Lipglosses. Für echten Luxus auf den Lippen sorgt niemand anderes als Yves Saint Laurent.
Der kleine Gloss „Rouge Pur Couture Vernis à Lèvres“ (No. 32) ist ganz kühl beim Auftragen und klebt – ganz entgegen der Lipgloss-Manier – kein bisschen. Nach einigen Sekunden zieht das Produkt ein, ist nur ganz leicht glossy und fühlt sich sehr pflegend. Wirklich bemerkenswert: Überraschend wenig Farbe bleibt am Weinglas hängen. Etwas mehr ins Koralle gehend, ist der Lèvres Scintillantes „Brilliant Extrème“ (No. 179) von Chanel. Wer eine ebenso kräftige Farbe wie bei Yves Saint Laurent erwartet, wird enttäusch. Eher für den Tag, ist der schimmernde Lipgloss in einem pink-dezentem Ton und passt besonders gut zu einem gebräunten Beach-Teint. Dazu die Haare offen und in Wellen: Lässig und elegant. Rose ist offenbar ein Frühlingstrend. Und so setzt MAC Cosmetics mit seinem „Cremsheenn Glass“ (Galaxy Rose) auf einen pinken Rosen-Ton. Der Gloss hat einen wunderbaren Duft und hinterlässt extrem glossige, nicht klebrige Lippen. Sehr sexy, allerdings nicht ganz kussecht. Wer also beim Date mit dem Liebsten etwas plant, sollte zwei Mal darüber nachdenken, den MAC-Gloss aufzutragen.
Für den Abend empfehle ich den „Lip Glow Oxblood“ (No. 23) von Burberry. Ein tiefdunkles Pink, nicht zu glossy, aber durchaus schimmernd. Überraschend: Auch nach dem ein oder anderen Glas Wein, ist noch Farben auf den Lippen. Allerdings: Der Lipgloss hat einen starken Make-Up-Geschmack. Ein kleiner Nachteil bei einem sonst sehr feinen Produkt. Der Frühling, die erwachende Jahreszeit, kann in jedem Fall kommen. Ich wünsche Ihnen eine wunderbare Zeit. Und hin und wieder einfach mal auf Make-Up verzichten, damit die zarten Sonnenstrahlen auch echte Farbe ins Gesicht zaubern kann.