In der Bürste bleiben große Mengen an Haaren hängen und das Kopfhaar lichtet sich mehr und mehr – das sieht ganz nach Haarausfall aus! Aber keine Sorge, noch ist nicht aller Tage Abend! Welche Ursachen es für Haarausfall gibt und was man dagegen tun kann, erklären wir hier.

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Eins gleich vorne weg: Haare zu verlieren ist vollkommen normal und natürlich. Wer täglich zwischen 50 und 100 Haaren verliert, liegt absolut im grünen Bereich und muss sich keine Sorgen machen. Erst wenn deutlich mehr Haare in der Bürste oder im Waschbecken liegen bleiben, spricht man tatsächlich von Haarausfall. Der erste Schritt sollte auf jeden Fall der Gang zum Dermatologen sein, um abzuklären, was der genaue Auslöser für den Haarschwund ist. Wie der Haarverlust behandelt wird, hängt nämlich in erster Linie von dessen Ursache ab.
Fall 1: Die Hormone spielen verrückt
Oft ist das Ausgehen der Haare auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen, zum Beispiel nach einer Schwangerschaft oder nach Absetzen der Anti-Baby-Pille. Der vorher noch hohe Östrogenspiegel sackt plötzlich ab und viele Frauen bemerken dann, dass ihnen die Haare stärker ausgehen. Das ist jedoch nur vorübergehend und meist stabilisiert sich das Haarwachstum nach kurzer Zeit von selbst wieder.
Auch die Schilddrüse kann Einfluss auf das Haarwachstum haben. Wenn sie zu viele oder zu wenige Hormone produziert, werden die Haare brüchig und gehen aus. Doch auch das gibt sich wieder, sobald die Schilddrüsenerkrankung behoben wird. Bei größeren Hormonschwankungen werden hingegen meist hormonelle Verhütungsmittel oder Medikamente mit Östrogen verschrieben.
Fall 2: Stress lass nach!
Stress hat großen Einfluss auf die Haarfollikel. Andauernde emotionale Belastungen hindern den Körper nämlich daran, Stresshormone richtig abzubauen. Der Überschuss an Hormonen verursacht anschließend Entzündungsreaktionen an den Haarwurzeln und die Haare fallen aus.
Die gute Nachricht ist, dass stressbedingter Haarausfall wieder vergeht. Hier lautet die Devise: Zur Ruhe kommen und die Lebensweise ändern. Stressquellen sollten möglichst vermieden werden. Außerdem sind eine ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf notwendig, damit die Haarwurzeln sich wieder von den Strapazen erholen. Verschiedene Entspannungsmethoden wie Yoga oder autogenes Training können dabei auch helfen.
Fall 3: Kreisrunder Haarausfall
Entstehen plötzlich und scheinbar grundlos rundliche, kahle Stellen am Kopf, ist das ein Zeichen für den sogenannten kreisrunden Haarausfall. Leider ist die Ursache dafür noch nicht eindeutig ermittelt. Mediziner vermuten aber eine Störung des Immunsystems als Auslöser für die haarlosen Flecken.
Auch hier gilt: Ruhe bewahren! Denn in der Regel ist der kreisrunde Haarausfall nicht von Dauer. Genauso unerklärlich wie er auftritt, verschwindet er meist auch wieder und die Haare wachsen nach ein paar Monaten von selbst wieder nach. Sollte das nicht der Fall sein, kann es helfen, Kortison aufzutragen oder Zink einzunehmen, damit das Immunsystem reguliert wird.
Fall 4: Zu wenig Nährstoffe oder Mineralstoffe
Gesunde Haare benötigen ausreichend Vitamine, Spurenelemente und Nährstoffe. Crash-Diäten oder eine einseitige Ernährung verhindern jedoch, dass die Haare die Stoffe bekommen, die sie zum Wachsen brauchen. Die Folge: Sie werden dünner und fallen nach und nach aus.
In dem Fall hilft nur eine Ernährungsumstellung und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Vor allem B-Vitamine, Eisen und Biotin bringen wieder Schwung in die Haarfollikel, sodass die Haare schön wachsen.
Fall 5: Die Gene sind schuld
Die häufigste Art des Haarausfalls ist jedoch der erblich bedingte Haarausfall. Bei Frauen macht er sich meist ab 40 langsam bemerkbar, indem die Haare im Scheitelbereich immer mehr ausdünnen. Schuld an dem Haarverlust ist das männliche Hormon Testosteron. Die Haarwurzeln reagieren nach und nach immer empfindlicher auf das Hormon und sterben schließlich ab.
Leider gibt es noch kein Wundermittel gegen erblichen Haarausfall. Am effektivsten ist der Wirkstoff Minoxidil, der die Nährstoffversorgung der Haarfollikel fördert und den Haarausfall stoppt. Der Nachteil: Das Medikament muss dauerhaft eingenommen werden, sonst setzt der Haarverlust wieder ein.
Tipp: Wenn die Haare stark ausgehen und das Selbstbewusstsein darunter leidet, gibt es immer noch die Möglichkeit eine Haartransplantation. Damit können gute Ergebnisse erzielt werden und die Haare werden wieder voller. So schnellt auch der Selbstwert wieder in die Höhe!