Flacher Bauch: Ist eine Bauchdeckenstraffung sinnvoll?

Nach einer Schwangerschaft oder einer großen Gewichtsabnahme leiden viele unter schlaffer und hängender Haut am Bauch. Keine Frage: Sport, gesunde Ernährung und auch manche Cremes können da erste Abhilfe leisten. Doch diese Methoden kommen schnell an ihre Grenzen. Die Lösung: Eine Bauchdeckenstraffung. Wie diese genau abläuft, welche Risiken und Kosten dabei entstehen, erklärt Experte und Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Dr. Pejman Boorboor.

Bauchdeckenstraffung

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So läuft der Eingriff ab

„Bei der Bauchdeckenstraffung werden je nach individueller Konstitution des Patienten unterschiedliche Operationstechniken eingesetzt“, erklärt Dr. Pejman Boorboor. „Gemein ist aber allen Techniken, dass der Schnitt im untersten Bereich der Bauchdecke entlang der natürlichen Hautlinie – der so genannten Bikini-Zone – gesetzt wird.“ So wird eine möglichst unauffällige Narbenbildung ermöglicht. Bei sehr ausgeprägten Fällen kann allerdings auch ein Schnitt zusätzlich in der Mittellinie bis hoch zum Brustbein nötig werden, die sogenannte T-Technik.

Je nachdem, wie viel Fett- und Hautüberschuss entfernt werden muss, entscheidet der Facharzt oder die Fachärztin nach einer ausführlichen Untersuchung, welche Operationstechnik angewendet wird. Soll nur eine geringe Menge an Haut entfernt werden, reicht ein Eingriff unterhalb des Bauchnabels aus, die sogenannte Mini-Abdominoplastik. Hierbei wird der Nabel auch nicht versetzt. Handelt es sich hingegen um größere Mengen, wird eine große Abdominoplastik durchgeführt. „Bei Bauchdeckenstraffung – auch Bauchhautstraffung genannt – wird die überschüssige Haut bis hoch zum Rippenbogen freigelegt“, erklärt der Experte aus Hannover, der über eine langjährige Berufserfahrung verfügt. „Nachdem die Bauchdecke vollständig gestrafft wurde, wird der Nabel an der jeweiligen Stelle neu eingenäht.“

Ebenfalls möglich ist es, bei einem größeren Eingriff eine so genannte Rektusdiastase Raffung durchzuführen: „Die Rektusdiastase beschreibt das Auseinanderstehen der geraden Bauchmuskeln. Dieses Phänomen tritt beispielsweise nach einer Schwangerschaft auf,“ weiß Dr. Pejman Boorboor. Durch die Raffung wird die Stellung und Spannung der Bauchmuskeln und der Bauchwand korrigiert und die Taille verschmälert. Grundsätzlich kann eine Bauchstraffung auch mit einer Fettabsaugung z.B. an den Flanken oder Bauch selbst kombiniert werden.

Welche Risiken gibt es bei der Bauchdeckenstraffung

Der Eingriff dauert zwischen 1,5 und 2 Stunden. Gerade bei einem größeren Eingriff, liegt das Risiko einer Nachblutung durchaus im Rahmen der Möglichkeiten. Umso wichtiger ist es, dass die Patientinnen und Patienten nach dem Eingriff ein bis zwei Nächte in der jeweiligen Klinik bleiben, um dieses Risiko zu minimieren. Direkt postoperativ wird ein Kompressionsmieder angelegt. Der Grund: „Auf diese Weise werden die Risiken minimiert und die Haut angepasst, so dass ein bestmögliches Endergebnis gewährleistet werden kann.“, so der Experte. Das Mieder wird über einen Zeitraum von 6 Wochen getragen.

„Auch auf Sport, Alkohol oder Rauchen sollte mehrere Wochen verzichtet werden“, erklärt Dr. Pejman Boorboor. Ansonsten könnte die Wundheilung gestört werden.

Der finanzielle Einsatz von mehreren tausend Euro soll sich schließlich lohnen. Denn so viel kostet eine Bauchdeckenstraffung, je nach individueller Ausgangslage. Die Krankenkasse trägt die Kosten dabei in der Regel nicht.

Unser Tipp: Von ÄrztInnen, die Pauschalpreise anbieten, besser die Finger lassen. „Der billige Preis fällt oftmals zulasten eines perfekten Ergebnisses“, weiß Dr. Pejman Boorboor. „Jeder Mensch ist anders und so bedarf es auch stets eine individuelle Behandlung“. Lassen Sie sich lieber vorab ausführlich beraten. Denn wie bei jeder Schönheitsoperation, ist die wichtigste Grundlage das Vertrauen zu Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin.

Wenden Sie sich an einen Arzt Ihres Vertrauens!